andere Sitten. Leider haben wir eine ganze Menge von Ländern im Osten Europas, in denen die Stimmung nicht viel anders ist. (Russland ist halt jetzt extrem auffällig, weil sie's in Gesetzesform gießen.)
Man muß leider zur Kenntnis nehmen: Die Schwulen- und Lesbenbewegung, die in Westeuropa seit den späten 1960ern für Aufklärung und Reformen gesorgt hat, hat im Osten einfach nie stattgefunden. Genauso sind viele andere gesellschaftliche Prozesse dort nicht passiert. So pervers es klingt: Dem Kommunismus fehlte die linke Ideologie, die aus der '68er-Bewegung entstanden ist und deren Werte langsam in unsere Gesellschaft eingesickert sind. Irgendwie haben es diese Gesellschaften im Osten offensichtlich geschafft, die aus heutiger Sicht hoffnungslos veralteten Werte der 1940er unverändert unter dem Kommunismus durch in die Gegenwart zu tragen. Das einzige, was man ihnen nach dem Fall des eisernen Vorhangs rasch beigebracht hat, war ein guter Konsument zu sein. Mehr schien nicht nötig.
Wenn dort jetzt ohne diesen jahrzehntelangen Unterbau einfach nur blödsinnige CSD-Paraden 1:1 kopiert werden, richtet das noch mehr Schaden an als bei uns. Die Ablehnung gegen Schwule steigt, statt zu sinken. Auch bei uns hätte es wohl zu massiven Protesten und gewalttätigen Ausschreitungen geführt, wenn 1948 ein Bufta-Bufta-Wagen mit knutschenden nackten Schwuchteln über den Ring gefahren wäre.
Fragt sich, was man dagegen tun kann. Wahrscheinlich muß man einfach in den Archiven graben und nachsehen, welche Strategien bei uns in den 1960ern funktioniert haben. Die brauchts dann in Russland und Co., nicht das, was Lesben- und Schwulenorganisationen jetzt im Westen so gerne machen (nämlich Party). Und dann wirds wohl Geduld brauchen. Auch bei uns sind rund 30 Jahre vergangen, bis was weitergegangen ist.
Ich denke auch, dass es noch einige Zeit dauert, bis es einen 'soliden und standfesten Unterbau' in der Gesellschaft geben wird, auf dem sich die Schwulenrechte entwickeln können.
Dort drüben wird ja alles, was der Diktator früher nicht gewollt hatte, dem Teufel gleichgesetzt, also warum sollte man plötzlich den offen lebenden Schwulen und Lesben mit Selbstverständlichkeit entgegentreten?
Doch es ist eine eigene Dimension, diese Ablehnung im Strafgesetzbuch zu verankern. Unglaublich,... wir schreiben das Jahr 2013.
Kontrollieren Sie Ihr...
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Tja, andere Länder,
andere Sitten. Leider haben wir eine ganze Menge von Ländern im Osten Europas, in denen die Stimmung nicht viel anders ist. (Russland ist halt jetzt extrem auffällig, weil sie's in Gesetzesform gießen.)
Man muß leider zur Kenntnis nehmen: Die Schwulen- und Lesbenbewegung, die in Westeuropa seit den späten 1960ern für Aufklärung und Reformen gesorgt hat, hat im Osten einfach nie stattgefunden. Genauso sind viele andere gesellschaftliche Prozesse dort nicht passiert. So pervers es klingt: Dem Kommunismus fehlte die linke Ideologie, die aus der '68er-Bewegung entstanden ist und deren Werte langsam in unsere Gesellschaft eingesickert sind. Irgendwie haben es diese Gesellschaften im Osten offensichtlich geschafft, die aus heutiger Sicht hoffnungslos veralteten Werte der 1940er unverändert unter dem Kommunismus durch in die Gegenwart zu tragen. Das einzige, was man ihnen nach dem Fall des eisernen Vorhangs rasch beigebracht hat, war ein guter Konsument zu sein. Mehr schien nicht nötig.
Wenn dort jetzt ohne diesen jahrzehntelangen Unterbau einfach nur blödsinnige CSD-Paraden 1:1 kopiert werden, richtet das noch mehr Schaden an als bei uns. Die Ablehnung gegen Schwule steigt, statt zu sinken. Auch bei uns hätte es wohl zu massiven Protesten und gewalttätigen Ausschreitungen geführt, wenn 1948 ein Bufta-Bufta-Wagen mit knutschenden nackten Schwuchteln über den Ring gefahren wäre.
Fragt sich, was man dagegen tun kann. Wahrscheinlich muß man einfach in den Archiven graben und nachsehen, welche Strategien bei uns in den 1960ern funktioniert haben. Die brauchts dann in Russland und Co., nicht das, was Lesben- und Schwulenorganisationen jetzt im Westen so gerne machen (nämlich Party). Und dann wirds wohl Geduld brauchen. Auch bei uns sind rund 30 Jahre vergangen, bis was weitergegangen ist.
Das kann schon stimmen.
Dort drüben wird ja alles, was der Diktator früher nicht gewollt hatte, dem Teufel gleichgesetzt, also warum sollte man plötzlich den offen lebenden Schwulen und Lesben mit Selbstverständlichkeit entgegentreten?
Doch es ist eine eigene Dimension, diese Ablehnung im Strafgesetzbuch zu verankern. Unglaublich,... wir schreiben das Jahr 2013.